Quelle: Broschüre "Stadtbahn Hannover - Linie A" der LH Hannover (p)1976
In diesem Kapitel werden die Tunnelstationen der Linie A im Innenstadtbereich vorgestellt. Die ebenfalls unterirdisch
angelegte Station Mühlenberg wird im Kapitel A-Süd behandelt, um die Strecken im Gesamtzusammenhang darzustellen.
Station Waterloo
Die Station wurde gleich zu Beginn der Bauarbeiten in 1965 als viergleisige Station mit zwei Mittelbahnsteigen zu je 8 Metern
Breite unterhalb des gleichnamigen Waterlooplatzes angelegt. Die beiden inneren Gleise führen über die Rampe in der Gustav-Bradke-Allee
in Richtung Empelde (A-West) und
Betriebshof Glocksee. Die äußeren Gleise dienen den A-Süd-Linien in Richtung Wettbergen und künftig auch Hemmingen.
Die Station strahlte bis 2013 im Originalzustand den Charme der 60er Jahre aus. Viel nackter Beton mit wenigen farbigen
Elementen. Als einzige Erneuerung wurden pro Bahnsteig jeweils Fahrstühle bis zur Oberfläche eingebaut. Die Station besitzt
zwei Ausgänge an den jeweiligen Bahnsteigenden. Beide dienen gleichzeitg der Unterquerung der viel befahrenen Lavesallee.
Im unmittelbaren Einzugsbereich liegen diverse Ministerien und das Berufsschulzentrum.
Ende 2013/Anfang 2014 wurde die Station renoviert. Die alten Betonwände wurden abgedeckt und mit Bildern aus Hannovers Geschichte
neu gestaltet. Am 01.05.2014 fand die Neueröffnung statt.

Station Markthalle/Altstadt
Vom Waterlooplatz kommend unterquert die U-Bahn die Leine und mündet alsbald in Höhe der Markthalle in die gleichnamige Station.
Diese Station ist die zweite gebaute Untergrundstation in Hannover. Es wurden zwei Seitenbahnsteige mit 4 Meter Breite angelegt.
Architektonisch hat man versucht die Station der Umgebung anzupassen. Bis auf die Verteilerebene (-1 Ebene) ist die komplette
Station über die volle Tunnelhöhe errichtet. Zusammen mit den rot verklinkerten Seitenwänden verleiht sie der Station einen
hallenartigen Charakter - eine Anspielung auf die nahe gelegene Marktkirche.
Die Station besaß anfangs nur einen Ausgang. Hierüber (Südausgang) sind sowohl die Altstadt (Ausgang vor dem Alten Rathaus) als auch die südwestliche
Innenstadt (und die Markthalle) zu erreichen.
Im November 2010 ist in der Hannoverschen Allgemeinen zu lesen, dass die U-Bahnstation Markthalle mit Fahrstühlen ausgerüstet werden soll.
Nachdem im Juni 2010 die U-Bahn-Station Königsworther Platz und im November 2010 die U-Bahnstation Werderstraße barrierefrei ausgebaut wurde,
fehlt somit nur die Station an der Markthalle in der Altstadt. Die in der Station Markhalle vorhandenen Fluchtwege entsprachen nicht den
aktuellen Sicherheitsanforderungen. Die vorhandenen Treppen liegen am nordöstlichen Ende der Station. Daher musste bei einem Umbau - wie
diesem Ausbau mit Aufzügen - auch ein zweiter Ausgang gebaut werden. Daher wurde am südwestlichen Ende der Station ein zusätzlicher Ausgang
mit festen Treppen gebaut. Die Treppenausgänge liegen kurz vor der Kreuzung Karmarschstr./Leinstr. Durch den nachträglichen Einbau von
Treppen verringert sich die Bahnsteigbreite am Ende des Bahnsteigs auf ca. 1,75 m. Daher ist der Bahnsteig hier offiziell nicht mehr nutzbar
und wird daher um ca. 10 m auf ungefähr 93 m verkürzt. Für die verkehrenden 3-Wagen-Züge der TW 2000 ist das mehr als ausreichend. Selbst 4-Wagen-Züge
sind noch immer möglich. Im Februar 2014 erfolgte dann endlich die Eröffnung.

Station Kröpcke
Diese Station ist das Herzstück im hannoverschen Tunnelnetz. Hier treffen sie alle drei im Betrieb befindlichen Linien in jeweils
separaten Stationen. Die Station der Linie A ist im Zuge der Karmarschstraße mit 6 Meter breiten Seitenbahnsteigen errichtet worden.
Am südlichen Ende erreicht man über Treppen und Rolltreppen den Platz der Weltausstellung. Der Hauptzugang befindet sich im
nördlichen Drittel der Station. Hier erreicht man über die Verteilerebene die anderen Tunnelstationen (Linien B und C) sowie die
Ausgänge am Kröpcke, dem Stadtmittelpunkt Hannovers.
Zur Expo wurde die gesamte Station renoviert und hat seitdem ein sehr weltstädtischen Aussehen. Anfangs waren hier den Linienfarben
entsprechend die Wände mit farbigen Fliesen verkleidet.
Station Hauptbahnhof
Hinter der Station Kröpcke wird die Strecke viergleisig. Unter der Bahnhofstraße treffen die Gleise der Linie B von der südlichen
Georgsstraße kommend auf den A-Tunnel. Die Gleise der Linie A liegen dabei innen, die Gleise der Linie B jeweils außen. Die Station
selbst ist östlich des Hauptbahnhofes direkt unter dem Raschplatz mit zwei Mittelbahnsteigen zu je 10 Metern Breite gebaut worden.
Unter den Gleisen der A-und B-Linien ist ein weiter Bahnhof errichtet worden, und zwar der für die geplante D-Linie.
Diese Station ist aber nur im Rohbau fertiggestellt, da eine Inbetriebnahme der D-Linie in den Sternen steht.
Eine Besonderheit bei der Station liegt darin, dass die Außenwände keinerlei Werbung aufweisen, sondern von bahnsteiglangen Kunstwerken
des französischen Künstlers Jean Dewasne geschmückt werden.
Station Sedanstraße/Lister Meile
Hinter der Station Hauptbahnhof zweigen die Gleise der Linie B - in Höhe Weißekreuzplatz - vom A-Tunnel ab. Dazu führen die Gleise
gleich hinter der Station Hauptbahnhof eine Ebene tiefer, d.h. unter den A-Tunnel. Gleichzeitig ist dort - in Höhe Pavillion/Weißekreuzplatz - eine
Abstell- und Umkehranlage gebaut worden.
Die Station Sedanstr./Lister Meile liegt unterhalb der Kreuzung Lister Meile/Gretchenstr. und wird über einen zentralen Ausgang ungefähr
in Bahnsteigmitte mit der Straßenebene verbunden. Seit einigen Jahren ist - nachträglich an den westlichen Bahnsteigenden eingebaut -
per Fahrstuhl eine weitere direkte Verbindung zur Fußgängerzone Lister Meile in Betrieb. Die Station weist zwei Seitenbahnsteige
mit je 3,5 Metern Breite auf.
Zur Expo wurde der Bahnhof künstlerisch umgestaltet - nachdem die ursprüngliche Fliesenoptik in die Jahre gekommen war. Vorgesetzte
Wände wurden von Graffiti-Künstlern gestaltet, was nicht bei allen Bürgern ankam, aber sehr progressiv wirkt.

Station Lister Platz
Aufgrund stark beengter Straßenverhältnisse und der Absicht ausschließlich unter öffentlichem Straßenraum zu bauen, führen die beiden
Richtungstunnel hinter der Station übereinander gelegen weiter.
Auch die Station Lister Platz - gelegen zwischen Lister Platz und Hubertusstraße - ist entsprechend mit eingleisigen Ebenen gebaut worden.
Auf der unteren Ebene halten die Züge in Richtung City, auf der mittleren Ebene die Züge Richtung Buchholz. Darüber ist an den Bahnsteigenden
jeweils eine Verteilerebene zur Unterquerung der Straßen vorhanden. Die jeweiligen Seitenbahnsteige sind 4 Meter breit.
Anmerkung
Auffällig ist, dass alle U-Bahn-Stationen auf der A-Linie mit Seitenbahnsteigen bzw. bei Mittelbahnsteigen mit Ausstieg auf der rechten
Seite angelegt wurden. Hintergrund ist die Tatsache, dass man bei Baubeginn damit geplant hat noch alte, tunnelgerecht umgebaute
Straßenbahnwagen mit Ausstieg lediglich auf der rechten Seite einzusetzen. Durch die rechtzeitge Lieferung der damals neuen grünen
Stadtbahnwagen vom Typ 6000 und die später als geplante Inbetriebnahme der Tunnelanlage kamen die alten Straßenbahnwagen nie im Tunnel
zum Regeleinsatz.
Aber auch bei den anderen gebauten Tunnelanlagen baut man in Hannover lieber zwei Bahnsteige
pro Station als einen Mittelbahnsteig. Als Ausnahme sei hier lediglich die Station Christuskirche auf der C-Nord genannt.
Bei den Außenstrecken werden Mittelbahnsteige nur als Notlösung bei beengten Platzverhältnissen gebaut. Bei wichtigen Umsteigestationen,
wie z.B. Buchholz/Noltemeyerbrücke auf der Strecke A-Nord oder an der Bothmerstr. auf der B-Süd, wo auch viel Umsteigeverkehr zwischen
den verschiedenen Ästen vorhanden ist und Mittelbahnsteige ein Umsteigen stark vereinfacht hätten, wurden standardmäßig Seitenbahnsteige
errichtet.
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